Im KSW befinden sich jährlich 360 Studierende und Lernende auf verschiedenen Ausbildungsniveaus in der praktischen Berufsausbildung. Heuer organisierte das Zentrum für Berufsbildung des KSW zum ersten Mal ein Lehrlingslager für die Lernenden des ersten Ausbildungsjahrs.
Von Urs Kohler, Teamleiter Berufsbildung und Tobias Boos, Berufsbildner sowie den Lernenden
Auf der Sekundarstufe II starten jedes Jahr rund 40 junge, motivierte, neugierige und nervöse Jugendliche ihre Berufslaufbahn. Erfahrene Berufsangehörige führen sie ein und stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite, so dass sie peu à peu selbständiger und mutiger werden und das erworbene Wissen zusehends in weitere Bereiche transferieren können. Interdisziplinäre Zusammenarbeit gewinnt zunehmend auch im Bereich Ausbildung an Gewicht. Damit diese nachhaltig gelebt werden kann, sind persönliche Kontakte wichtig. Aus diesem Grund entstand die Idee eines Lehrlingslagers für alle Ausbildungsberufe der Sekundarstufe II am KSW. Das Lehrlingslager fand vom 14. bis am 16. Mai dieses Jahres in den Eggbergen (Kanton Uri) statt. 37 Auszubildende im ersten Ausbildungsjahr haben daran teilgenommen. Sie wurden begleitet von Mitarbeitenden des KSW, die in der Ausbildung tätig sind. Das Lager-Motto war Nachhaltigkeit. Die Auszubildenden setzten sich in verschiedenen Workshops mit folgenden Themen auseinander: Ernährung und graue Energie der Lebensmittel, Up-Cycling, Soziale Medien und Work-Life-Balance. Während des Lagers konnten sich die Auszubildenden untereinander besser kennenlernen und Kontakte für die Zukunft knüpfen. Das Lehrlingslager bot gesellige Momente und manchmal auch überraschende Erkenntnisse, wie aus den folgenden Abschnitten hervorgeht.
Kochen – und wie!
Als wir ankamen, fanden wir in der Küche eine Liste mit unseren Namen und der Gruppeneinteilung. Wir kochten abwechslungsweise in vier Gruppen. Alle Auszubildenden und Leiter haben das Essen als hervorragend wahrgenommen, genüsslich konnten wir unseren Hunger stillen. Die Zusammenarbeit in den verschiedenen Kochgruppen lief sehr gut. Gleichzeitig lernten wir andere Lernende des KSW besser kennen.
Work-Life-Balance – Stress und Unterstützung
Im Workshop «Work-Life-Balance» setzte sich ein Teil von uns Lernenden mit dem Thema «Trennung von Arbeit und Privatleben» auseinander. Zum Einstieg gestalteten wir ein persönliches Kreisdiagramm, in dem wir die investierte Zeit für die Familie, Freunde, Ausbildung, Freizeit, Schule etc. darstellten. Daraus konnten wir die Balance zwischen der Arbeit und unserem Privatleben erkennen. Anschliessend nutzten wir die Gelegenheit, uns in der Gruppe darüber auszutauschen, wie man eine Stresssituation so meistert, dass die Tätigkeit entspannt abgeschlossen wird. Zum Schluss mussten wir – wie alle anderen Gruppen auch – einen kurzen Input darüber geben, was wir beim Workshop erlebt und erarbeitet hatten. Wir lernten, dass wir uns in einer stressigen Situation nicht zurückhalten müssen, um Unterstützung zu bekommen.
Up-Cycling – mach viel aus wenig
Beim Up-Cycling ging es darum, eine Pinnwand aus Weinkorken zu kreieren. Dabei konnten wir unserer Kreativität freien Lauf lassen. Alle waren konzentriert und motiviert dabei. Das Projekt war eine sehr sinnvolle Sache; es gab etwas her, das wir auch wirklich zuhause oder auch im Spital verwenden können. Das Ganze hat uns gezeigt, wie einfach man aus wenig etwas sehr Tolles machen kann.
Multimedia Workshop – das Internet vergisst nie
Beim Workshop Multimedia haben wir uns die verschiedenen Plattformen sowie deren Vor- und Nachteile vor Augen geführt. Uns wurde einmal mehr bewusst, dass das Internet viele Gefahren mit sich bringt und dass es «niemals vergisst». Verschiedene Beispiele aus der Realität bescherten uns schockierende Einblicke. Ein weiteres Thema war die Zukunft, unser Blick richtete sich auf die nächsten 10 bis 15 Jahre. Ein Kurzfilm skizzierte Auswirkungen auf die Menschheit und deren Alltag. Dieser Workshop regte uns zum Denken an. Erschreckende Fakten zeigen auf, wie weit unsere Technik schon fortgeschritten ist und was dadurch alles möglich wäre.
Freizeit – Ordnung oder Chaos
Unsere Freizeit haben wir als Gemeinschaft genossen und genutzt. Viele von uns haben sich in kleineren oder in grösseren Gruppen zu Spielen getroffen. Bei schönem Wetter konnten sich einige sogar für eine oder mehrere Runden Basketball begeistern. Wir haben unsere Freizeit zudem sinnvoll genutzt, um zum Beispiel in unseren Zimmern Ordnung zu schaffen – oder doch eher ein noch grösseres Chaos?
Es war auf alle Fälle eine erlebnisreiche Zeit, in der wir uns als Lehrlingsklasse 2017 besser kennengelernt haben. Das Lager hat unsere Gemeinschaft und den Zusammenhalt für die kommende Zeit gestärkt.